Zeitgeschichte nach 1989 – Theorien, Themen, Methoden. 8. Potsdamer Doktorandenforum zur Zeitgeschichte

Zeitgeschichte nach 1989 – Theorien, Themen, Methoden. 8. Potsdamer Doktorandenforum zur Zeitgeschichte

Organisatoren
Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
Ort
Potsdam
Land
Deutschland
Vom - Bis
16.04.2010 - 17.04.2010
Url der Konferenzwebsite
Von
Julia Scaramuzza, Graduiertenkolleg „Verfassung jenseits des Staates: Von der europäischen zur globalen Rechtsgemeinschaft?“, Humboldt-Universität zu Berlin

„Nineteen eighty-nine was the biggest year in world history since 1945.“ schreibt Timothy Garton Ash im Jubiläumsjahr 2009.1 Auch in der zeithistorischen Forschung zum Boom-Thema der Zäsur von 1989/90 ist keineswegs ein Rückgang zu verzeichnen. Dies belegte das 8. Doktorandenforum des Zentrums für zeithistorische Forschung Potsdam, das vom 16. bis 17. April 2010 zum Thema „Zeitgeschichte nach 1989 – Theorien / Themen / Methoden“ stattfand.
Angesichts dieser hochfrequenten Thematisierung der 'epochalen Polverschiebung' von 1989/90, widmete sich das diesjährige Potsdamer Doktorandenforum der Reflexion über die Bedeutung dieser Zäsur für die Zeitgeschichtsschreibung, fragte ebenso nach dem Wandel von Theorien, Themen, Methoden wie nach Kontinuitäten und dem Einfluss auf das disziplinäre Selbstverständnis.

Den Auftakt der Tagung machte das Begrüßungswort von MARTIN SABROW, Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam. Sabrow ging der Frage nach der Bedeutung der Jahre 1989/90 über realpolitische Konsequenzen hinaus nach und rückte die Auswirkungen auf die zeithistorische Forschung in das Zentrum seiner Betrachtungen. Diese beschrieb er als „Verflüssigung sicher geglaubter Erkenntnisse“ und betonte die Notwendigkeit der Revision disziplinärer Auffassungen, welche die Ereignisse vor 20 Jahren deutlich machten und einen Wandel von Denkstilen und Begrifflichkeiten bedingten, mit denen das historische Material bearbeitet und strukturiert werde.

CHRISTOPH KLEßMANN betonte in seinem Eröffnungsvortrag die durch eine genuin gleitende Periodisierung von Zeitgeschichtsschreibung bedingte Diversität von Zäsuren. In der Auseinandersetzung mit 1989/90 sei jedoch nicht die nach 1945 erfahrene notorische Verspätung feststellbar, sondern im Gegenteil ein zeitnah stattfindender publizistischer wie institutioneller Boom der Beschäftigung mit diesem Zeithorizont. Die sich methodisch in einer starken Präsenz von Vergleichs- und Kontrastgeschichte äußernde disziplinäre Verschiebung und kulturgeschichtliche Erweiterung ginge auch mit einer thematischen Verlagerung einher, in der Erinnerungs- und Erfahrungsgeschichte stärker vertreten seien. Trotzdem stehe die Zeitgeschichte besonders nach 1989/90 in einem ambivalenten Verhältnis zum 'cultural turn', und es sei zu fragen, ob diese historische Zäsur als Hindernis oder Beförderung desselben wirke. Doch müssten die Entwicklungen gegenwärtiger zeithistorischer Forschung auch darauf überprüft werden, inwieweit gewandelte methodische und thematische Ausrichtungen tatsächlich zäsurabhängig oder vielmehr Ausdruck etwa modernisierungsgebundener Entwicklungen seien. In jedem Fall dürfe die notwendige Pluralität der Vergangenheit nicht in Beliebigkeit resultieren. Für die Zeitgeschichtsschreibung zog Kleßmann aus den 'Epochenjahren' 1989/90 die Lehre, dass es notwendig sei, Geschichte stets als offenen Prozess zu begreifen.

Ostdeutschland nach 1989 – Aufarbeitung, Transformation, Erinnerung

Das erste Panel des Doktorandenforums wandte sich zunächst Prozessen in Ostdeutschland zu. Der Vortrag von MARCUS BÖICK (Bochum) eröffnete die Sektion mit dem Thema „Arena des Übergangs. Die Treuhandanstalt im Prozess der ostdeutschen Transformation“. Böick begreift die von 1990 bis 1994 operierende Treuhandanstalt, die zur Verwaltung des volkseigenen Vermögens während der Umgestaltung der sozialistischen Planwirtschaft eingerichtet wurde, als Begegnungs- und Interaktionsraum des politischen, ökonomischen und kulturellen Übergangs. Dieser integrative Zugang soll eine Erweiterung des bisherigen politik- bzw. wirtschaftswissenschaftlichen Ansatzes bewirken, indem eine Verknüpfung zwischen institutionell bzw. makroökonomischen Strukturen und spezifischen kulturellen Interaktions- und Perzeptionsgefügen unternommen wird, sodass die Treuhandanstalt als institutionelles 'Laboratorium' der Transformation nach 1989 begriffen werden könne.

CHLOË VOISIN (Dresden, Lyon) vollzog in ihrem Vortrag „Kontinuität? Bruch mit der Vergangenheit? Die schwierige Entscheidung über die Bauweise im Dresdner Stadtzentrum“ den Niederschlag historischer Zäsuren im raumplanerischen Wandel ostdeutscher Städte am Beispiel Dresdens nach. Dabei richtete sich ihr Blick nicht nur auf den Umbruch nach dem Ende der DDR, sondern bezog den Bruch im Stadtbild nach dem Bombenangriff 1945 ebenso mit ein. Auf diese Weise würde die Logik der Stadtplanung Dresdens zum Spiegel materiell umgesetzter Deutungen der Vergangenheit, die in der mythosgeprägten Rückkehr zum Modell der europäischen Stadt vor 1945 kulminiere und die synthetische Integration der sozialistischen Vergangenheit ausschließen würde.

Im dritten Vortrag des Panels „Die DDR als Gegenstand geschichtspolitischer Auseinandersetzungen in Deutschland 1989/90-2009/10“ befasste sich SEBASTIAN RICHTER (Dresden) schließlich mit Narrativen zur DDR-Geschichte. Richter fragte in seiner akteursorientierten Analyse nach der konkreten Sinngebungsleistung und damit nach dem handlungsleitenden Potenzial dieser Narrative. Die trotz wechselnder Diskussionskoalitionen sichtbare Akteursgruppe ehemaliger DDR-Oppositioneller dient Richter dabei als Untersuchungsgegenstand anhand welchem die Aushandlungsprozesse von historischen Narrativen (Einschreiben, Überschreiben) nachvollzogen werden sollen, um auf diese Weise typische Pfade und Mechanismen des Aufarbeitungsprozesses aufzuzeigen.

Das zweite und dritte Panel eröffneten anschließend mit spezifischen Länderstudien- und Vergleichen die europäisch-globale Perspektive des Potsdamer Doktorandenforums.

Zäsur und Kontinuität in Ostmittel- und Südosteuropa

Im ersten Vortrag des zweiten Panels stellte AGNIESZKA ZAGANCZYK-NEUFELD (Bochum) das Thema „Der Begriff des Politischen in Polen 1976-1997“ vor und ging in ihrem ideengeschichtlichen Ansatz von den theoretischen Überlegungen zum hegemonialen Diskurs und zum Begriff des Politischen von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe aus. Die Transformation von Realsozialismus zu Demokratie bedeute aus dieser Perspektive den Zusammenbruch der alten Hegemonie, die Umbildung der Identitäten und den Ausbruch diskursiver, hegemonialer Kämpfe um Besetzung des leer gewordenen Ortes der Macht. Für das Fallbeispiel Polen hat Zaganczyk-Neufeld bisher den sozialistischen Diskurs, den nationalen Diskurs sowie den neopositivistischen Diskurs für den Wandel des Begriffs des Politischen identifiziert, wobei der neopositivistische Diskurs den kontinuierlichen, akteursunabhängigen – im Sinne der genannten Diskursanalyse – hegemonialen Diskurs des Untersuchungszeitraums darstellt. Die Zäsur für den Begriff des Politischen in Polen stellten nach dieser Analyse nicht die Jahre 1989/90, sondern vielmehr der Zeitraum 1981 und 1983 dar, infolge dessen sich die Regierenden und große Kreise der Opposition auf einen gemeinsamen Vorschlag für die Gestaltung der politischen Ordnung geeinigt hätten.

KATARZYNA CHIMIAK zeichnete in ihrem Vortrag „Der verlorene Sonderweg Polens: Die Entwicklung des polnischen Parteiensystems seit 1989“ das Scheitern der Idee eines politischen 'dritten Weges' für das polnische Parteiensystem nach 1989/90 nach. Die Neuformung der politischen Arena sei in Polen einerseits mit dem Wunsch nach der Rückkehr nach Europa, andererseits mit der Hoffnung nach einer neuen Form politischer Ordnung unter dem Anspruch einer von der Solidarność abgeleiteten direkten Demokratie und somit einer pluralistischen politischen Bewegung verbunden gewesen. Dieses Konzept habe sich als Utopie erwiesen und sei innerhalb der Solidarność, die bereits ihren Mitglieder-Zenit von 1981 weit überschritten hatte, aus Angst vor der Entstehung eines neuen Machtmonopols auf Widerstand gestoßen.

„Erinnerungsverwaltung, Vergangenheitspolitik und Erinnerungskultur nach 1989 – Institute des nationalen Gedenkens im Ostmittel- und Südeuropa im Vergleich“ lautete anschließend das Thema von CAROLA SÖLLER (Passau), die sich in ihrem Vortrag mit der institutionalisierten Aufarbeitung der Vergangenheit auseinandersetzte. Die von staatlichen Entscheidungsgremien eingesetzten Institute des nationalen Gedenkens der für die Vergleichsstudie gewählten Länder – Polen, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn und Ukraine – würden im jeweiligen nationalen Rahmen eine zentrale Rolle im Bereich der staatlichen Auseinandersetzung mit den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts einnehmen. Söller begreift die Spezifika der Gründung und Ausgestaltung dieser Institute als Ausdruck intentionaler Deutungsprozesse durch Regierung, Parlament oder Präsident und damit vergangenheitspolitische Praxis. Mit dem Terminus der Erinnerungsverwaltung unternehme Söller den Versuch, eine neuen Begriff für das Tätigkeitsgebiet der Einrichtungen im Sinne eines Umgangs mit Vergangenheit als öffentliche Angelegenheit zu prägen, indem Erinnerung als soziales Konstrukt mit den zugewiesenen archivarischen Verwaltungsaufgaben verbunden wird.

Europa – Ideen, Nationen, Grenzen

CHRISTIAN PAPE (Wien) betrachtet das Jahr 1989 im Rahmen seines Projektes „Antiamerikanismus und Globalisierungsdiskurs nach dem 11. September“ als Zäsur für das Verständnis und die Beschreibung des Begriffs der Globalisierung, der analog zu Osterhammel/Petersson nach 1989 eine Gegenwartsdiagnose beinhalte. Als häufige Projektionsfläche für an Globalisierungsprozesse gekoppelte Ängste identifizierte Pape die USA und stellte so den Konnex zu sich innerhalb des Globalisierungsdiskurses nach dem 11. September 2001 äußerndem Antiamerikanismus her. So ließe sich in den Medienerzeugnissen unmittelbar nach den Anschlägen in New York zwar zunächst eine Welle der Mitleidsbekundungen und Solidarisierung nachweisen, die dann jedoch im Rahmen der Debatte um Globalisierung und die Ausbeutung von Entwicklungsländern in eine als antiamerikanisch einzustufende Diktion umgeschlagen sei.

Auch MARE VAN DEN EEDEN (Budapest) verfolgt für die Bearbeitung ihres Themas „Voices from Europe. The Idea of Europe in the Writings of Bauman, Kertész and Žižek“ einen diskursanalytischen Ansatz, wobei die drei genannten Intellektuellen als Repräsentanten dieses zentraleuropäischen Diskurses über Europa verstanden werden. Van den Eeden entwickelte zunächst über die Biographien der drei genannten Personen die jeweilige Perspektive auf Europa und zeigte dann Parallelen hinsichtlich ihrer Idee von Europa auf. Vor ihrem historisch wie kulturell zentraleuropäisch geprägten Kontext kritisierten sie den modernen westlichen Glauben an Aufklärung, Moderne und Zivilisation, obwohl die europäische Geschichte die moderne Gesellschaft nicht als Ort der Freiheit und Sicherheit ausweise. Im Denken von Bauman, Kertész und Žižek sei jedoch auch die Hoffnung auf eine von Idealen, moralischen Werten und Pluralität geprägte Gesellschaft verankert. Auf Basis der eigenen totalitaristischen Erfahrungen schrieben sie dem moralisch verantwortlichen Individuum die Rolle zu, ein solches Europa zu kreieren.

ANGELA SIEBOLD (Heidelberg) vollzog in ihrem Vortrag „Die Idenitätskonzepte 'Nation' und 'Europa' in den Debatten um Grenzöffnungen und Migration in Polen, Frankreich und Deutschland 1985-2008“ an der Diskussion um das erste Schengener Abkommen 1985 und die Interpretation nach 1989/90 die Neuverhandlung von nationalen Selbst- und Europabildern nach. Neben einem gewandelten Möglichkeitsbereich für ein vereintes Europa, der sich im Verhältnis von Europa-Integration einerseits und Abgrenzung nach außen andererseits entfalte, identifiziert Siebold jedoch auch Kontinuitäten von Denkmustern, die sich etwa in Migrationsängsten und nationalen Identitätsdebatten äußerten.

Perspektivwechsel? – Kunst seit 1989/90

Mit dem vierten und letzten Panel vollzog die Tagung eine Erweiterung des Themenspektrums um kulturgeschichtlich ausgerichtete Vorträge. So widmete sich der Vortrag von MARLENE HEIDEL (Beeskow, Hamburg) „Kunst und Zäsur. Zur Bedeutung des Kunstarchivs Beeskow im kulturellen Mechanismus nach '89“ sowohl den unterschiedlichen Archivierungsstrategien für Auftrags- und Ankaufskunst der DDR nach 1989 als auch den in den 1980er Jahren entstandenen Werken selbst. Die Gegenüberstellung der externen Inventarisierungsperspektive der Treuhandanstalt bzw. des Deutschen Historischen Museums und der eigenen Archivierungsstrategie in Beeskow spiegele nicht nur die Umschichtung der kulturellen Hierarchie nach der Systemtransformation, sondern auch die Kulturpolitik(en) sowohl der ehemaligen DDR als auch der Bundesrepublik nach dem Umbruch. Beeskow sei als Archiv der eigenen künstlerischen Vergangenheit gleichsam Folge wie Träger der Zäsur von 1989/90.

ANA KARAMINOVA (Jena) stellte in ihrem Vortrag „Die Videokunst in Bulgarien. Eine kunsthistorische Untersuchung der Modernisierungsprozesse der bulgarischen Kunst nach 1989“ den künstlerischen Wandlungsprozess Bulgariens dar. Unter dem Eindruck des politischen und gesellschaftlichen Umbruchs und nach der Beseitigung der bisherigen staatlichen Vorgaben für den künstlerischen Bereich habe sich in Bulgarien in den 90er-Jahren eine Explosion an Kunstaktivitäten ereignet, die das traditionelle Verständnis von Kunst aufgebrochen und Veränderungsprozesse initiiert habe. Besonders prägnant äußere sich dieser Modernisierungsprozess auf dem für Bulgarien völlig neuen Experimentierfeld Video-Kunst. Karaminova widmet ihre Untersuchungen der Frage nach der kulturellen Identitätssuche bulgarischer Videokunst und -Künstler in der Auseinandersetzung mit europäischen wie globalen Einflüssen sowie ihrer nationalen und internationalen Rezeption.

Im letzten Vortrag des vierten Panels „Imaginierte Nationen: Der bosnische, kroatische und serbische Film nach 1989“ ging KLAUDIJA SABO (Wien) am Beispiel des ehemaligen Jugoslawiens den Fragen nach, wie sich eine im Umbruch befindliche Gesellschaft visualisiert und wie mit der Abwesenheit bzw. Verlust der vorherigen sozialistischen Identität einerseits und der Neu-Formulierung einer demokratischen nationalen Identität andererseits nach der Zäsur 1989 filmisch umgegangen werde. Ausgehend von Andersons Konzept der „imagined communities“ untersucht Sabo die Rekonstruktion und Dekonstruktion ethnisch-nationaler Identitäten und Vergangenheitsinterpretationen, die im Medium Film vermittelt werden.

Die Vorträge des diesjährigen Potsdamer Doktorandenforums verdeutlichten die Diversität und Multiperspektivität der sich aktuell im Entstehen befindlichen zeithistorischen Forschung, welche es möglich machen, Zäsuren zu identifizieren und Kontinuitäten aufzuweisen. Die Zäsur der Jahre 1989/90 wurde – als erste Zäsur innerhalb der Zeitgeschichtsschreibung – im Umfeld der Tagung weniger als Endpunkt vergangener Entwicklungen, denn vielmehr als Anfang oder Mittelpunkt im Fokus aktueller Forschungsprojekte stehender Prozesse mit häufig gegenwartsnaher Perspektive begriffen. In den vermehrt kulturhistorisch, international und interdisziplinär vorgehenden Ansätzen spiegelte sich die Interdependenz von Zäsurcharakter und Vergangenheitsnarrativen, welche im Plural der Vergangenheit ihren Ausdruck findet.

Konferenzübersicht:

BEGRÜSSUNG: Martin Sabrow (ZZF Potsdam)
ERÖFFNUNGSVORTRAG: Christoph Kleßmann (Universität Potsdam)

Panel I: OSTDEUTSCHLAND NACH 1989 – AUFARBEITUNG, TRANSFORMATION, ERINNERUNG
Moderation: Irmgard Zündorf (ZZF Potsdam)

Marcus Böick, Bochum: „Arena des Übergangs. Die Treuhandanstalt im Prozess der ostdeutschen Transformation“

Chloë Voisin, Dresden, Lyon: „Kontinuität? Bruch mit der Vergangenheit? Die schwierige
Entscheidung über die Bauweise im Dresdner Stadtzentrum“

Sebastian Richter, Dresden: „Die DDR als Gegenstand geschichtspolitischer Auseinandersetzungen in Deutschland 1989/90-2009/10“

Panel II: ZÄSUR UND KONTINUITÄT IN OSTMITTEL- UND SÜDOSTEUROPA
Moderation: Jürgen Danyel (ZZF Potsdam)

Agnieszka Zaganczyk-Neufeld, Bochum: „Der Begriff des Politischen in Polen 1976-1997.“

Katarzyna Chimiak, Duisburg-Essen:“ Der verlorene Sonderweg Polens: Die Entwicklung des polnischen Parteiensystems seit 1989.“

Carola Söller, Passau: „Erinnerungsverwaltung, Vergangenheitspolitik und Erinnerungskultur nach 1989 – Institute des nationalen Gedenkens in Ostmittel- und Südosteuropa im Vergleich.“

Panel III: EUROPA – IDEEN, NATIONEN, GRENZEN

Moderation: Dr. Kathrin Kollmeier (ZZF Potsdam)

Christian Pape, Wien: „Antiamerikanismus und Globalisierungsdiskurs nach dem 11. September 2001.“

Mare van den Eeden, Budapest: „Voices from Central Europe. The Idea of Europe in the Writings of Bauman, Kertész and Žižek.”

Angela Siebold, Heidelberg: „Die Identitätskonzepte ‚Nation’ und ‚Europa’ in den Debatten um Grenzöffnung und Migration in Polen, Frankreich und Deutschland 1985-2008.

Panel IV: PERSPEKTIVWECHSEL? – KUNST SEIT 1989/90
Moderation: Annette Vowinckel (ZZF Potsdam)

Marlene Heidel, Beeskow, Hamburg: „Kunst und Zäsur. Zur Bedeutung des Kunstarchivs Beeskow im kulturellen Mechanismus nach '89.“

Ana Karaminova, Jena: „Die Videokunst in Bulgarien. Eine kulturhistorische Untersuchung der Modernisierungsprozesse der bulgarischen Kunst nach 1989.“

Klaudija Sabo, Wien: „Imaginierte Nationen: Der bosnische, kroatische und serbische Film nach 1989.“

Anmerkung:
1 Timothy Garton Ash , 1989 changed the world. But where now for Europe? In: The Guardian, 21.04.2010, <http://www.guardian.co.uk/commentisfree/2009/nov/04/1989-changed-the-world-europe> (27.05.2010).